Charleston in den USA – die „Heilige Stadt“ in South Carolina (2024)

Elegant, dezent, unaufdringlich, das sind Begriffe mit denen die kleine Stadt an der Atlantikküste gerne beschrieben wird. Es ist eine Stadt mit südstaatlichem Flair, die nicht nur 2016 vom Reisemagazin Travel + Leisure zur besten Stadt der Welt gewählt wurde, sondern zusammen mit ihrem Umland auch als Kulisse für die Klassiker der Filmgeschichte „Vom Winde verweht“ und „Fackeln im Sturm“ diente.

Inhaltsverzeichnis
Zahlen, Daten, Fakten über Charleston | Beschauliche Hafenstadt an der Atlantikküste | Feuchtes subtropisches Klima mit milden Wintern und schwülen Sommern | 445 Menschen pro Quadratkilometer | Hotels, Apartments und Ferienwohnungen | Die Demokraten haben in Charleston die Nase vorn | Der Tourismus spielt für Charlestons Wirtschaft eine wichtige Rolle | Infrastruktur – Charlestons Anbindung an den Rest der Welt | Charleston – eine der gefährlicheren Städte der USA | Charleston für Touristen | Lohnenswerte Ausflüge ab Charleston | Ein Ausflug in die Geschichte Charlestons

Charleston
Boone Hall Plantation | Charles Towne Landing | Cypress Gardens | Das schwarze Charleston | Die Wirtschaft Charlestons | Drayton Hall | Fort Sumter National Monument | Magnolia Plantation and Gardens | Middleton Place Gardens | Patriots Point


Charleston ist eine Stadt mit zahlreichen historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten, darunter auch rund fünfzig Kirchen, denen die älteste Stadt in South Carolina (SC) ihren Beinamen „The Holy City“ verdankt.

Zahlen, Daten, Fakten über Charleston

  • Bundesstaat: South Carolina
  • County: Charleston County, Berkeley County
  • Einwohnerzahl: 134.385 (Stadt) / 761.155 (Metropolregion)
  • Fläche: 376,5 Quadratkilometer (davon 361,2 km2 Festland)
  • Bevölkerungsdichte: 372,1 Einwohner je Quadratkilometer
  • Gründungsjahr: 1670
  • Höhenmeter: vier Meter
  • Zeitzone: Eastern (UTC -5/-4)
  • Postleitzahlen: 29401 – 29425
  • Vorwahl: +1 843
  • Bürgermeister: John Tecklenburg

Charleston ist Sitz des römisch-katholischen Bistums der Stadt und Verwaltungssitz von Charleston County.

Landkarte

Charleston in den USA – die „Heilige Stadt“ in South Carolina (1)

Beschauliche Hafenstadt an der Atlantikküste

Charleston, das einst Charles Town hieß, entstand ursprünglich auf der Halbinsel zwischen dem Ashley River im Westen und dem Cooper River im Osten, die dort einen breiten Mündungstrichter bilden. Dieser Trichter geht im Südosten in den Atlantischen Ozean über. Eine Bucht in geschützter Lage und perfekt für einen natürlichen Hafen, den Charleston Harbor. Heute befindet sich dort zwischen den Flüssen das Zentrum Charlestons, Downtown, das oftmals auch als „The Peninsula“ bezeichnet wird.

Alles in allem ist Charleston im Lauf der Zeit jedoch wie so viele andere Städte auch gewachsen, reicht heute über den Ashley River hinaus und schließt auch James Island und Teile von Johns Island mit ein. Auch auf der anderen Seite hat sich die Stadtgrenze über den Cooper River hinaus ausgedehnt und umfasst heute nicht nur Daniel Island, sondern auch die Cainhoy-Region. Der Charleston Harbour befindet sich etwa elf Kilometer südöstlich des Atlantiks.

Dadurch ergeben sich in der Stadt im US-Bundesstaat South Carolina derzeit sechs unterschiedliche Stadtteile: Downtown, West Ashley, Johns Island, James Island, Cainhoy Peninsula und Daniel Island. Charleston ist Teil der Charleston-North Charleston-Summerville Metropolitan Statistical Area (MSA).

Feuchtes subtropisches Klima mit milden Wintern und schwülen Sommern

In der Stadt in South Carolina herrscht ein feuchtes, subtropisches Klima. Die Winter sind mild, die Sommer heiß und feucht und es ist das ganze Jahr über mit erheblichen Niederschlägen zu rechnen. Vor allem in den Monaten von Juni bis September kommt es sehr häufig zu Gewittern. Wärmste Monate im Jahresverlauf sind Juli und August. Die höchste je gemessene Temperatur lag bei 40 Grad Celsius.

Angenehmere Temperaturen herrschen im Herbst. Hier können Sie bis Mitte November mit relativ warmen Temperaturen rechnen. Allerdings wird die Stadt im Sommer und Frühherbst immer wieder von Hurrikans heimgesucht. Charleston war unter anderem von Hurrikan Hugo betroffen, der im September 1989 wütete und als eine der verheerendsten Naturkatastrophen der Vereinigten Staaten gilt.

Die Winter sind in Charleston in der Regel kurz und mild. Schnee fällt nur sehr selten. Der Januar ist mit einer Durchschnittstemperatur von 8,8 Grad Celsius der kälteste Monat. Die niedrigste je gemessene Temperatur waren -14 Grad Celsius.

445 Menschen pro Quadratkilometer

Charleston ist die zweitgrößte Stadt in South Carolina und beherbergt im Schnitt 445 Menschen pro Quadratkilometer, wobei die Frauen mit 52,7 Prozent ein wenig die Überhand haben. Mit fast 75 Prozent machen die Weißen den größten Teil der Stadtbevölkerung aus. An zweiter Stelle befinden sich die Afroamerikaner mit nahezu 22 Prozent. Asiaten, Pazifische Insulaner und Angehörige anderer Ethnien machen nur einen geringen Anteil der Einwohner aus. In South Carolina und allgemein in den Südstaaten ist der traditionelle Charleston-Akzent weithin bekannt und vor allem von Angehörigen wohlhabender weißer Familien zu hören. Die Baptisten stellen die stärkste Religionsgemeinschaft in der Stadt an der Atlantikküste.

Hotels, Apartments und Ferienwohnungen

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Die Demokraten haben in Charleston die Nase vorn

South Carolina gilt als “Red State” und damit als Bundesstaat, in dem in der Regel die Republikaner gewählt werden. In Charleston selbst konnten allerdings in den letzten drei Präsidentschaftswahlen die Demokraten die Mehrheit der Stimmen für sich verbuchen.

Der Tourismus spielt für Charlestons Wirtschaft eine wichtige Rolle

Charleston ist ein beliebtes Reiseziel mit vielen Hotels, Gasthäusern und anderen Unterkünften. Dazu kommen zahlreiche Restaurants und Geschäfte. Wichtig für die Wirtschaft sind außerdem die kommerzielle Schifffahrt und der IT-Sektor. Letzterer verzeichnete in den letzten Jahren die höchsten Wachstumsraten. Namhafte Unternehmen sind zum Beispiel Blackbaud, SPARC, BoomTown, CSS und Benefitfocus. Die Wirtschaft Charlestons wächst schneller als die jeder anderen Metropolregion in South Carolina. Im Jahr 2016 kam die Stadt auf ein inflationsbereinigtes Bruttoinlandsprodukt von knapp 34 Milliarden US-Dollar.

Infrastruktur – Charlestons Anbindung an den Rest der Welt

Die Hafenstadt in South Carolina verfügt über einen internationalen Flughafen, der von acht Fluglinien bedient wird. Direktflugverbindungen sind von Charleston aus zu 30 Flughäfen und 25 Städten in den Vereinigten Staaten möglich. Charleston ist darüber hinaus ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrtschiffe. Viele der Schiffe fahren unter anderem auch Ziele in der Karibik an.

Einmal täglich wird die Stadt im Südstaat durch den Silver Service / Palmetto von Amtrak angefahren, der New York mit Miami verbindet. Tägliche Busverbindungen werden zudem von Savannah, Myrtle Beach und Columbia aus angeboten. In diesen Orten besteht auch eine Anbindung an die Fernbusse der Greyhound Lines.

Die Stadt stellt den Endpunkt der Interstate 26 von Columbia dar. Weitere Verbindungen über Straßen bestehen über den parallel zur Küste verlaufenden U.S. Highway 17, der von Myrtle Beach und Georgetown im Norden nach Savannah im Süden führt.

Charleston – eine der gefährlicheren Städte der USA

Die Stadt im Süden der USA hat den Ruf, eine der Städte der USA zu sein, die mit den größten Problemen im Hinblick auf Kriminalität zu kämpfen haben. In der Forbes-Liste 2009 der gefährlichsten Städte der USA wurde Charleston in der Top 10 geführt.

Die Problematik betrifft jedoch nicht die gesamte Stadt, sondern vorwiegend Bereiche außerhalb der Touristenbereiche. Diese sollten Sie bei Ihrem Besuch vor allem im Dunkeln meiden. Insbesondere, wenn Sie zu Fuß unterwegs sind.

Charleston für Touristen

Die Hafenstadt ist kein Reiseziel, das durch viel Tamtam besticht. Es ist ein Architektur-Juwel, das zu einer Zeitreise in vergangene Zeiten einlädt, jedoch auch in dunkle Zeiten der amerikanischen Geschichte führt. Denn einst war Charleston nicht nur die Metropole der Südstaaten, sondern auch die Drehscheibe der Sklaverei der britischen Kolonien. Viele prunkvolle Anwesen erinnern an diese Zeit, als viele Amerikaner in der Sklaverei und mittels ihrer Plantagen reich wurden und die Wirtschaft in Charleston florierte. Einige dieser Gebäude können Sie bei einem Spaziergang oder einer Kutschfahrt durch die historische Altstadt bewundern.

Tipp: Mit dem Tour Pass Charleston können Sie beim Eintritt zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten bares Geld sparen und müssen, da die Bearbeitung zu 100 Prozent digital erfolgt, nicht mehr um Tickets anstehen. So bleiben mehr Stunden, um die zahlreichen Sehenswürdigkeiten Charlestons richtig zu würdigen. Der Preis für den Pass beginnt bei ab 66,51 Euro pro Person.

Aber auch zahlreiche Sport- und Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Attraktionen für Kinder und Naturliebhaber laden in der Stadt in South Carolina zu kurzweiligem Vergnügen ein.

Tickets für Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten

Tickets für Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Charleston finden Sie unter www.getyourguide.de.

Historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten in Charleston

Durch seine reiche Vergangenheit hat Charleston Reisenden diverse kulturelle Sehenswürdigkeiten zu bieten, wie zum Beispiel:

  • Der Charleston City Market: Der Charleston City Market ist einer der ältesten öffentlichen Märkte der USA und gilt als das kulturelle Herz der Stadt. Mehr als 300 Händler bieten in den dortigen Markthallen das ganze Jahr über ihre Waren feil und es gibt immer etwas zu tun, zu probieren und natürlich zu erwerben. Von April bis Dezember herrscht dort auch jeweils am Freitag und Samstag auch abends zwischen 18:30 und 22:30 Uhr geschäftiges Treiben. Ein ganz besonderes Produkt sind die Sweetgrass Baskets, die von den Nachkommen der einstigen Sklaven nach jahrhundertealter afrikanischer Tradition hergestellt werden.
  • The Battery: Die Battery befindet sich im Hafen von Charleston. Hier finden Sie nicht nur prachtvolle Privatanwesen im Stil der Südstaaten, sondern auch Kanonen und Kanonenkugeln aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg sowie viele Statuen. Am Hafen der Stadt befindet sich auch die Rainbow Row, mit ihren bunten Häusern ein überaus beliebtes Fotomotiv. Die einzigartige Reihe an restaurierten pastellfarbenen Häusern aus dem 18. Jahrhundert befindet sich in der 83 bis 107 East Bay Street.
  • Die Boone Hall-Plantage: Eine der ältesten und wohl auch eine der berühmtesten Plantagen ist die Boone Hall-Plantage, deren majestätische mit Louisianamoos bedeckte Eichen den Weg dorthin wie ein Spalier flankieren. Die Kronen der 1743 gepflanzten Bäumen spenden an heißen Tagen wohltuenden Schatten. Und auch wenn sich das Haus selbst nicht mehr im Originalzustand befindet, so kommt hier beim Blick auf dieses herrschaftliche Anwesen doch das Gefühl auf, in vergangene Zeiten zurückversetzt worden zu sein.

    Verstärkt wird dieses Gefühl durch die Gullah-Frauen (Nachfahren afrikanischer Sklaven), die Sie hier beim Flechten traditioneller Körbe beobachten können. Wer möchte, kann die ehemalige Baumwollplantage, die durch Filme wie „Vom Winde verweht“ und „Fackeln im Sturm“ weltberühmt wurde, auch im Rahmen einer Kutschfahrt besichtigen. Zudem können das Erdgeschoss des Hauses, die ehemaligen Unterkünfte der Sklaven und die Gartenanlagen mit dem Schmetterlingspavillon besucht werden.

  • College of Charleston: Das 1770 gegründete College of Charleston ist die älteste Bildungseinrichtung südlich von Virginia. Die Besichtigung des historischen Gebäudes lässt sich hervorragend mit einem Spaziergang durch das Upper King Street Design District mit seinen vielen Kunsthandwerkern verbinden.
  • Nathaniel Russell House: Die Vergangenheit ist in Charleston allgegenwärtig. So auch in diesem im Jahr 1808 fertiggestellten Haus des Kaufmanns Nathaniel Russell. Das aufwendig gestaltete architektonische Meisterwerk zählt zu den National Historic Landmarks der USA und kann auf eigene Faust oder im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
  • Fort Moultrie: Die Geschichte von Fort Moultrie geht bis ins Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Damals bestand das Fort lediglich aus Palmenstämmen und Sand. Es war nur eines von mehreren, die auf Sullivan’s Island zur Verteidigung errichtet wurden. Im Laufe der Zeit wurde das Fort immer weiter modernisiert, da auch die Waffentechnologie immer ausgefeilter wurde. Heute ist Fort Moultrie eine Touristenattraktion, in der es Besuchern möglich ist, die Geschichte des Forts vom einstigen Palmenbau bis zur Zeit des Zweiten Weltkriegs nachzuverfolgen.
  • Fort Sumter National Monument: Im Charleston Harbour befindet sich Fort Sumter, der Ort, an dem die ersten Schüsse des Amerikanischen Bürgerkrieges abgefeuert wurden. Das Fort ist seit 1948 National Monument, kann besichtigt werden und ist nur mit Fort-Sumter-Tours-Booten erreichbar. Abfahrt ist am Liberty Square/Aquarium Warf in Downtown Charleston.
  • Dock Street Theatre: Das Dock Street Theatre war 1735 das erste Schauspielhaus in Amerika. Das bestehende Gebäude stammt aus dem Jahr 1809 und wurde 1935 restauriert. Fassade, Eingang und Balkon sind erhalten geblieben. Auch das Innere des Dock Theatre ist sehenswert. Vorbild für den Innenraum war ein Londoner Theater aus dem Jahr 1730.
  • John Rutledge House: Das John Rutledge House ist ein historisches Haus in der Broad Street und war einst das Heim von John Rutledge, einem Unterzeichner der Verfassung der Vereinigten Staaten. Das Gebäude wurde 1973 zur National Historic Landmark erklärt.

The Holy City – Charleston und seine zahlreichen Kirchen

Charleston liegt im so genannten Bible Belt im Süden und Südosten der USA. Doch selbst für die Städte im Gürtel ist die Anzahl der Kirchen in der Stadt außergewöhnlich. Denn es befinden sich ganze fünfzig Gotteshäuser in der Stadt, die nicht nur am Sonntag einen Besuch lohnen.

Darunter zum Beispiel:

  • Circular Congregational Church and Parish House: Die 1890 errichtete Kirche ist im National Register of Historic Places gelistet und zudem eine der National Historic Landmarks der USA.
  • St. Michael’s Church: Sie ist die älteste Kirche ihrer Art in Charleston und nicht nur wegen ihrer kunstvollen Buntglasfenster einen Besuch wert.
  • Huguenot Church: Die Hugenottenkirche befindet sich im French Quarter und ist die älteste neugotische Kirche in South Carolina. Man ließ sie 1844 errichten. Sie wurde zur National Historic Landmark erklärt und ist im National Register of Historic Places eingetragen. Im Englischen ist die Neugotik als Gothic Revival bekannt.

Sehenswerte Museen in Charleston

Wer noch mehr über die bewegte Vergangenheit der Stadt, ihre Plantagen und die Rolle der Sklaven und des Sklavenhandels in der Geschichte Charlestons erfahren möchte, sollte unbedingt dem ein oder anderen Museum zu diesem Thema einen Besuch abstatten. Doch die Stadt hat auch weitere sehenswerte Museen zu bieten.

  • Charleston Museum: Das Museum wurde 1773 gegründet und ist allgemein als „America’s First Museum“ bekannt. Sie finden hier bedeutende Sammlungen ethnologischer und zoologischer Exponate.
  • Denmark Vesey House: Denmark Vesey war einst Sklave in Charleston, bis er im Lotto gewann und sich ein ebenso prächtiges Wohnhaus kaufen konnte, wie seine damaligen Herren. Dort lebte er, bis er im Jahr 1822 einen Aufstand plante. Heute ist das historische Gebäude ein Museum, das einen interessanten Einblick in die amerikanische Geschichte und die Geschichte des Sklavenhandels in Charleston bietet.
  • Edmondston-Alston House: Ein weiteres Wohnhaus, das in Charleston einen Besuch lohnt, ist das 1825 erbaute Edmondston-Alston House, das einen herrlichen Blick auf den Hafen der Stadt bietet. Das Haus mit seiner umfangreichen Sammlung spielte eine große Rolle im Bürgerkrieg. Denn von dort aus beobachtete General P. T. Beauregard am 12. April 1861 die Bombardierung von Fort Sumter durch die Konföderierten. Führungen werden von Dienstag bis Samstag von 10 bis 16:30 Uhr und Sonntag und Montag von 13 bis 16:30 Uhr angeboten.
  • Old Slave Mart Museum: Im Old Slave Mart wurden zu Zeiten des Sklavenhandels die Sklaven an die wohlhabenden Bürger versteigert, die oft Arbeiter für ihre Baumwoll- und Reisplantagen suchten. Heute stellt das Haus das erste afroamerikanische Museum dar. Die Mitarbeiter sind häufig Menschen, die von den einstigen Charlestoner Sklaven abstammen.
  • Middleton Place House Museum: Middleton Place ist ein weiteres Anwesen, das heute besichtigt werden kann. Das Museum bietet Informationen über die Familie Middleton, die mit ihren Reisplantagen zu Reichtum kam. Der Bau des Hauses begann in den späten 30er Jahren des 18. Jahrhunderts.
  • American Military Museum: Die Sammlung des American Military Museum besteht aus hunderten authentischen Uniformen, Ausrüstungsgegenständen, Artefakten und Waffen aus militärischen Auseinandersetzungen von der Zeit des Revolutionskrieges bis zu den aktuellen Konflikten in Afghanistan und im Irak.
  • : Das Marine- und Schifffahrtsmuseum befindet sich in der Patriots Point Road am Hafen der Stadt. Sein Herzstück bildet der Flugzeugträger USS YORKTOWN aus dem Zweiten Weltkrieg.
  • Gibbes Museum of Art: Das Kunstmuseum wurde im Jahr 1905 eröffnet und beherbergt eine erstklassige Sammlung mit Fokus auf Werke amerikanischer Künstler mit Bezug zu Charleston oder dem Süden der USA.
  • Karpeles Manuscript Library Museum: Hierbei handelt es sich um eines der zwölf Museen des Ehepaars David und Marsha Karpeles, das viele kostbare Manuskripte besitzt, die in diesen Museen abwechselnd ausgestellt werden. Das Charlestoner Museum mit seinen wertvollen Manuskripten ist in einer ehemaligen Kirche untergebracht. Und wenn Sie noch mehr Interesse an historischem Material haben, können Sie der Charleston Library Society einen Besuch abstatten. Die Bibliothek der Gesellschaft ist eine der wenigen verbliebenen privaten Bibliotheken der Stadt.

Kulturangebote in Charleston

Die beschauliche Stadt am Atlantik bietet ihren Einwohnern und Gästen zahlreiche Kulturangebote. Neben Theater und Ballett lohnen unter anderem das Symphonieorchester und die Music Hall Charlestons einen Besuch. Lustig geht es im Theatre 99 in der Meeting Street zu, wo Live-Improvisationsshows mit Künstlern aus der Stadt und besonderen Gästen stattfinden. Kunstliebhaber werden die vielen Galerien Charlestons zu schätzen wissen. Wussten Sie übrigens, dass auch der bekannte Tanz Charleston der Stadt seinen Namen verdankt?

Charleston für Naturliebhaber

In und um Charleston gibt es zahlreiche Fleckchen Natur, an denen es sich wunderbar den Tag verbringen lässt. Allen voran natürlich die idyllischen Plantagen, die die Stadt umgeben. Aber auch die schönen Parks der Stadt bieten zahlreiche Möglichkeiten, um eine schöne Zeit im Grünen zu verbringen.

  • Sullivan’s Island: Die Insel ist in der Nähe der Isle of Palms gelegen und bietet eine einladende Mischung aus schönen Stränden, Geschichte und Folklore. Eine kleine Insel mit lokalen Restaurants und Geschäften, die das was ihr an Größe fehlen mag, durch Schönheit und Charme ausgleicht. Definitiv ein Garant für tolle Fotomotive.
  • Waterfront Park: Der Waterfront Park ist ein perfekter Ort, um sich zu entspannen und die Zeit zu genießen. Ein romantischer und malerischer Park mit Blick auf den Charleston Harbour. Sie können dort auf einer der vielen Bänke verweilen, die Menschen, die Vögel, die kleinen Segelboote und die riesigen Kreuzfahrtschiffe beobachten oder den berühmten Palmenbrunnen besuchen, der wohl zu den meistfotografierten Wahrzeichen Charlestons gehört.
  • White Point Garden: Der weitläufige White Point Garden, der auch als Battery Park bekannt ist, ist der perfekte Ort für einen schattigen Spaziergang oder aber auch, um sich auf einer der vielen Bänke niederzulassen und auf das Wasser zu blicken. In der Ferne sind Fort Sumter, Castle Pinckney und das Sullivan Island Lighthouse zu sehen.
  • James Island County Park: Der James Island County Park ist eine wahre Outdoor-Oase und ein Zufluchtsort für die Bewohner Charlestons und die Gäste der Stadt. Wer möchte, kann hier wunderbar Sport treiben, über das 643 Hektar große Grundstück wandern oder Tretboot und Kajak fahren. Kinder werden den Splash Zone Waterpark lieben.
  • Hampton Park: Der historische Hampton Park ist einer der ältesten Parks der Stadt und war einst Teil einer Plantage, die als „The Grove“ bekannt war. Heute ist es ein idealer Ort, um Sport zu treiben, zu picknicken oder in dieser natürlich schönen Grünanlage einen ruhigen Spaziergang zu machen.
  • Washington Square Park: Der Washington Square Park mit seinen schönen Azaleen und den alten Bäumen befindet sich in ruhiger Lage im Herzen der Stadt und ist von historischen Gebäuden wie der Charleston City Hall, der South Carolina Historical Society und dem historischen Gerichtsgebäude umgeben. Der nur 1,48 Hektar große Park liegt inmitten schmiedeeiserner Tore und ist besonders im Frühjahr und Sommer ein beliebter Zufluchtsort im Herzen der Stadt, in dem sich das Leben genießen lässt.
  • Gadsdenboro Park: Der Gadsdenboro Park liegt in der Concord Street in der Nähe des SC Aquariums. Die riesige öffentliche Grünfläche, die einst Concord Park hieß, verfügt über viele schöne Wege, um sich die Beine zu vertreten, einen schönen Spielplatz, Sportplätze und weitere Annehmlichkeiten.

Charleston für Kinder

Bei einer so düsteren Vergangenheit und so viel Geschichte, fragen Sie sich womöglich, ob Charleston auch für Familien mit Kindern ausreichend Attraktionen zu bieten hat, um dort vergnügliche Tage zu verbringen. Das hat es. Zu nennen ist hier neben den schönen Parks zum Beispiel das Children’s Museum of the Lowcountry, das zahlreiche interaktive Exponate für den Nachwuchs bietet.

Gut geeignet für Kinder und Erwachsene gleichermaßen ist das South Carolina Aquarium mit seinen über 5.000 Wildtieren. Besonders sehenswert sind die Haie und Stachelrochen sowie das Sea Turtle Hospital.

Amerikanische Geschichte erlebbar macht der Old Exchange & Provost Dungeon, in dem die Gesetzlosen einst ihre Strafe absitzen mussten. Nicht selten befanden sich unter diesen auch Piraten. Kinder werden vor allem an der kleinen Show der Attraktion ihren Spaß haben. Der Kerker liegt am Ende der Broad Street, in der sich weitere historische Häuser der Stadt befinden.

Lohnenswerte Aktivitäten in Charleston

Die Stadt mit Südstaaten-Charme ist ein Ort, der verzaubert und die Southern Belle bietet so viele Möglichkeiten unvergessliche Erlebnisse zu schaffen. Und sei es nur mit einem schönen Spaziergang durch die historische Altstadt, die in vielen Besuchern das Gefühl weckt, in einem Hollywoodfilm der 50er Jahre gelandet zu sein.

  • Einkaufen: Der Charleston City Market ist zwar einer der ältesten Märkte, aber beileibe nicht die einzige Einkaufsmöglichkeit in Charleston. Zahlreiche Malls wie die Citadel-Mall am Rittenberg Blvd und die Northwoods-Mall an der Rivers Ave. laden zu ausgedehntem Shopping ein. Liebhaber von Antiquitäten sollten darüber hinaus auf jeden Fall Downtown und die Straße Kings Street besuchen, wo sich zahlreiche Antiquitätengeschäfte befinden. Viele davon sind täglich geöffnet. Ein kurzweiliges Einkaufserlebnis bietet darüber hinaus die Spring Street.
  • Genießen: “The Holy City” ist eine Stadt für Genießer, in der vor allem Freunde von Fisch und Meeresfrüchten auf ihre Kosten kommen werden. Schließlich ist Charleston ein wahres El Dorado für Shrimps- und Grits-Liebhaber. Gute Adressen, um die leckeren Meeresfrüchte zu genießen, sind Hank’s Seafood, die Amen Street Fish and Raw Bar an der Ecke Cumberland/East Bay und Bubba Gump’s Shrimp, das Sie unweigerlich an Forrest Gump erinnern wird. Als weitere Spezialität der Stadt gilt die She-Crab Soup und auch die kreolische Gullahküche hat ihren festen Platz in der Stadt. Gehobene Küche bei erstklassiger Jazzmusik bietet das Charleston Grill im Charleston Place Hotel. Die besten Biere verspricht die Brauerei Holy City Brewing.
  • Sport treiben: In Charleston und Umgebung gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um ausgiebig Sport zu treiben. Möglich sind zum Beispiel viele Arten von Wassersport. Zudem gibt es dort über zwanzig Golfplätze.
  • Feiern: Der Ort in South Carolina bietet trotz oder gerade wegen seiner zahlreichen Kirchen ein lebhaftes Nachtleben. Lohnenswert ist zum Beispiel das angesagte Kneipenviertel in der Upper King Street. Zudem gilt Charleston als Mekka des Blues. Viele Bars und Restaurants mit Live-Musik befinden sich im French Quarter der Stadt.
  • Gruseln: Charleston ist ein Ort, der vom Massentourismus bisher weitestgehend verschont geblieben ist. Nichtsdestotrotz werden viele Touren angeboten, darunter auch zahlreiche mit Gruselfaktor. Sogar Touren auf den Friedhof werden durchgeführt. Schließlich ist Charleston mit Savannah der Ort, der mit am häufigsten von Geistern heimgesucht werden soll.

Veranstaltungen im Jahresverlauf

In der Heiligen Stadt im Süden der USA ist das ganze Jahr über viel geboten. Zahlreiche lohnenswerte Veranstaltungen haben ihren festen Platz im Veranstaltungskalender der Stadt und locken Jahr für Jahr zahlreiche Besucher an. Eine davon ist die Charleston Fashion Week, die an verschiedenen Tagen im Jahr stattfindet.

Einige weitere Events:

  • Southern Wildlife Exposition: Alles Mögliche aus dem Bereich Natur wird bei dieser Ausstellung gezeigt, die jedes Jahr im Februar in Charleston abgehalten wird. Sie ist eine der größten ihrer Art in den USA.
  • Charleston Wine + Food Festival: Kulinarische Genüsse und leckere Getränke sind das Thema auf diesem Festival, das jedes Jahr im März stattfindet.
  • Spoleto und Piccolo Spoleto Festival: Um Kunst und Kultur dreht sich alles bei diesem Festival, das Jahr für Jahr von Ende Mai bis Anfang Juni in der Stadt in South Carolina stattfindet.
  • Patriots Point Fireworks Blast: In Charleston haben Sie die Möglichkeit, den 4. Juli auf einem der historischsten Kriegsschiffe der USA zu feiern. Die USS Yorktown liegt am Hafen der Stadt, es gibt Live-Musik und ein Programm für Kinder.
  • Annual Fall Tours of Homes and Gardens: Jedes Jahr im Herbst bietet diese Veranstaltung die Möglichkeit, noch tiefer in die bewegte Geschichte der Stadt einzutauchen.

Lohnenswerte Ausflüge ab Charleston

In der Umgebung von Charleston warten zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten, die nicht weit von der Stadt selbst entfernt sind.

Zum Beispiel:

  • Magnolia Plantation mit Vogelschutzgebiet Waterfowl Refuge: Die ehemalige Reisplantage befindet sich seit über 300 Jahren in Familienbesitz. Hier können Sie durch den Garten mit seinen Brücken und bunten Blumenfeldern flanieren, das Herrenhaus bewundern oder auch beim Kanuverleih ein Boot mieten und die wunderschöne Flora und Fauna am Ashley River bestaunen.
  • Shem Creek Park: Die Gegend um den Shem Creek in Mount Pleasant ist für ihre sehenswerte Landschaft bekannt. Sie können im Park hervorragend über die Promenaden spazieren, die vielen Boote beobachten oder sich auch beim Angeln die Zeit vertreiben. Auch die Fischrestaurants am Shem Creek lohnen einen Besuch.
  • Isle of Palms: Die Isle of Palms befindet sich nur zwölf Meilen von der historischen Altstadt entfernt und bietet ihren Besuchern nicht nur einen wunderschönen Strand und viele Sportmöglichkeiten, sondern auch viele lohnenswerte Veranstaltungen mit Live-Musik.
  • Folly Beach: Folly Beach ist ein Städtchen auf Folly Island und befindet sich rund 18 Kilometer von Charlestons Altstadt entfernt. Es ist einer der bekanntesten Surfspots an der Ostküste und bietet neben einem schönen Strand viele Restaurants, Souvenirshops und Bars. Mit etwas Glück können Sie an der Küste der Insel Delfine und Wale beobachten. Oder sie vertreten sich am Strand die Beine und halten die Augen nach Sanddollars offen, die man dort häufiger finden kann.
  • Angel-Oak Park auf John’s Island: Ungefähr zwanzig Minuten Fahrtzeit von Downtown Charleston entfernt befindet sich der Angel-Oak-Park auf John’s Island. Seine Hauptattraktion ist die Angel-Oak, ein schätzungsweise über 1.500 Jahre alter, zwanzig Meter hoher Baum mit einem Stammdurchmesser von 2,47 Metern. Der längste Ast der „Engel-Eiche“ ist 27 Meter lang.
  • Wadmalaw Island: Die Insel grenzt an John’s Island im Süden und Westen und ist ein Ort, der perfekt ist, um innezuhalten und die Ruhe innerhalb der unberührten Natur zu genießen. Sehenswert sind die Charleston Tea Plantation, der einzige „Teegarten“ der USA, die Firefly Distillery und die Irvin House Vineyards, wobei sich letztere im Lauf der Zeit zu einer Welt der Unterhaltung für Jung und Alt entwickelten. Der Streichelzoo dürfte vor allem Kindern viel Freude bereiten. Aber auch Wanderfreunde finden auf Wadmalaw Island unzählige Möglichkeiten, um ihrer Leidenschaft zu frönen.

Ein Ausflug in die Geschichte Charlestons

Charleston wurde im Jahr 1670 von britischen Siedlern gegründet und nach dem damaligen König Charles, Charles Town, benannt. Durch ihre prädestinierte Lage am Atlantik und den Hafen dauerte es nicht lange, bis die Stadt, die 1783 in Charleston umbenannt wurde, florierte. Bereits zwanzig Jahre nach seiner Gründung hatte sich der Ort zur fünftgrößten Stadt Nordamerikas gemausert. Allerdings war die Stadt im heutigen South Carolina auch anfällig für Angriffe und wurde unter anderem 1718 vom berühmt-berüchtigten Piraten Blackbeard besetzt.

Doch alles in allem blühte die Stadt im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts, ein Umstand, der nicht zuletzt Charlestons unrühmlicher Bedeutung für den Sklavenhandel in den Südstaaten zu verdanken war. Die Stadt war Drehscheibe des Sklavenhandels der britischen Kolonien und bildete den Schauplatz für den Verkauf der Sklaven an wohlhabende Herren, auf deren Plantagen die Sklaven schuften mussten. Viele prachtvolle Gebäude zeugen aus der Zeit der Reisbarone. Zu Zeiten der Amerikanischen Revolution lebten neun der zehn reichsten Familien der USA in Charleston. Bis 1788 war die Stadt zudem Hauptstadt von South Carolina.

1861 begann der Bügerkrieg

Doch 1861 begann der Bürgerkrieg. Und es war wiederum Charleston, genau genommen Fort Sumter, das Ziel der ersten Schüsse der bis 1865 andauernden Auseinandersetzungen werden sollte. 1886 zerstörte das Charleston-Erdbeben die Stadt zum größten Teil und auch wirtschaftlich brachen für die einst blühende Stadt nach dem Bürgerkrieg schwierige Zeiten an. Zwischen 1901 und 1993 spielte die Stadt als US-Marinebasis eine wesentliche Rolle.

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Author: Annamae Dooley

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